Baer Encounter
Baer Encounter

Wie verhalte ich mich bei einem Bären?

Bären sind von Natur aus menschenscheu, doch in letzter Zeit ist es zu einigen Zusammentreffen zwischen Mensch und Tier gekommen

Braunbären sind faszinierende, scheue Tiere mit einem feinen Gehör und einem guten Orientierungssinn, die Menschen am liebsten aus dem Weg gehen. Trotzdem ist der Bär, ebenso wie auch kleinere, scheinbar ungefährlichere Tiere, ein Wildtier, das unberechenbar ist und bleibt.

Seine Geschichte ist kontrovers: Die letzten Bärenabschüsse in Südtirol erfolgten nach dem 2. Weltkrieg. Nur wenige Jahrzehnte später, 1999, wurde das Wiederansiedlungsprojekt Life Ursus vom Naturpark Adamello-Brenta und der Autonomen Provinz Trient in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Wildtierinstitut ins Leben gerufen: 10 Braunbären wurden damals aus Slowenien eingeführt und ausgewildert, die zum Teil auch in Südtirol gesichtet wurden. Ziel des Projektes ist die Wiederherstellung einer sich selbst erhaltenden natürlichen und geschützten Bärenpopulation, also von ca. 50 Bären innerhalb der nächsten 20 Jahre.


Richtiges Verhalten:

  • In kleinen Gruppen und nicht alleine wandern
  • Sorgsam mit organischem Abfall umgehen
  • Mit Geräuschen, aber ohne unnötigen Lärm, auf sich aufmerksam machen, z.B. reden, damit ein evt. sich dort aufhaltender Bär nicht überrascht wird und sich zurückziehen kann
  • Glocken und Vogelstimmen eignen sich dazu nicht: Glocken können mit Nutztieren und somit mit einer Gefahr für den Bären in Verbindung gebracht werden
  • Hunde - wie auch gesetzlich vorgesehen - an der Leine führen

Bärensichtung:

  • Falls sich der Bär in großer Distanz aufhält (mehr als 100 m), mit Geräuschen auf sich aufmerksam machen, aber sich auf keinen Fall dem Wildtier nähern
  • Falls sich der Bär in geringerer Distanz befindet, ruckartige Bewegungen vermeiden
  • Nicht umdrehen und rennen, der Bär ist definitiv schneller
  • Ruhig sprechen, um auf sich aufmerksam zu machen, und sich langsam entfernen
  • Bei Jungbären nie näher als 50 m kommen: die Mutter befindet sich in der Nähe

Scheinattacke:

  • Ein Bär richtet sich auf, um sich eine bessere Übersicht zu verschaffen, nicht um anzugreifen
  • Wird der Bär überrascht, startet er oft mehrmalige Scheinattacken, bei denen er bis auf wenige Meter auf den Menschen zuläuft, stoppt und sich wieder zurückzieht
  • Bei einer Scheinattacke kann es helfen, etwas Persönliches, z.B. Jacke oder Stock (nicht den Rucksack!), auf den Boden zu legen und sich einige Meter zurückzuziehen
  • Direkten Augenkontakt vermeiden, den Bären aber im Blickfeld behalten

Bärenangriff:

  • Ein Bär greift normalerweise an, wenn sein Fluchtweg fehlt, er provoziert wird oder sich in Gefahr wähnt (z.B. auch bei Muttertieren), besonders falls das Zusammentreffen für Mensch und Tier überraschend passiert
  • Bei einer Attacke mit dem Bauch auf den Boden legen und die empfindlichen Körperteile schützen: Hände in den Nacken, Beine geschlossen, um die Bauchregion zu schützen
  • Nach Abbruch eines Bärenangriffs noch einige Minuten reglos liegen bleiben
  • Ein Angriff dauert meist wenige Sekunden bis zu einer Minute, bis sich der Bär abwendet
  • Gegenwehr ist durch die Überlegenheit des Bären schwierig und macht ihn aggressiver: am empfindlichsten ist die Nasenpartie
  • Dauert ein Angriff mehr als eine Minute, will der Bär Beute machen: Lebensgefahr

Weitere wichtige Informationen zum Thema bietet die Abteilung Land- und Forstwirtschaft.

Meldungen von Bärensichtungen, besonders bei aggressivem Verhalten, können an das Amt für Jagd und Fischerei der Autonomen Provinz Bozen, Tel. +39 0471 415170 / 71, übermittelt werden.

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