Die Kirche St. Jakob, ein altes Höhenheiligtum, thront auf einer Anhöhe am uralten Weg von Villnöss ins Eisacktal
Bildergalerie: St. Jakob am Joch
St. Jakob am Joch wird der Ort genannt: Die Höfe von St. Jakob, dem kleinen Weiler in Villnöss, erstrecken sich oberhalb des Talbodens. Am Bergrücken von Tschaufis zeugen Knochenfunde und Scherben von Kultgefäßen von einer ehemaligen Opferstelle. Es handelt sich um einen vorchristlichen Kultplatz, an dem dann ein alter Verbindungsweg vorbeiführte. Dieser war wichtig, denn bis vor einigen Jahrhunderten war das Eisacktal Sumpfgebiet und deshalb kaum passierbar.
Heute steht hier auf über 1.200 Meter Höhe das Kirchlein St. Jakob am Joch. Seine Langhausmauern sind romanisch, der Turm ist gotisch und der Flügelaltar im Inneren stammt aus dem Jahr 1517. Die Malereien sind herausragende Beispiele des Donaustils, des Bindeglieds zwischen Spätgotik und Renaissance in Teilen Österreichs und Bayerns. Einer der bekanntesten Vertreter dieses Stils ist Lucas Cranach der Ältere. Der Flügelaltar von St. Jakob wurde vermutlich von Ruprecht Potsch und Philipp Diemer geschaffen, zwei weiteren Künstlern dieser Richtung.
Von St. Peter, dem Hauptort des Tales, erreichst du St. Jakob zu Fuß in einer halben Stunde: Die Wanderung folgt teils dem "Sunnseitnweg". Die Höfe Pramstrahler, Unterweg, Drocker, Zinner, Gutshof zu Puez und Rafreid, die schon im 12. Jahrhundert erwähnt wurden, gibt es heute noch.
Die wichtigste Einnahmequelle des kleinen Weilers ist nach wie vor die Landwirtschaft mit Milchviehhaltung, wobei der Tourismus auch in dieser Höhenlage an Bedeutung gewinnt. In Villnöss zeigt sich das besonders im nachhaltigen, sanften Tourismus und im "Slow Food Travel", einem Projekt, bei dem die Beziehung zu Land, Leuten und Kulinarik im Mittelpunkt stehen.
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