Krapfenbetteln
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Krapfenbetteln

“Gute Krapfen, gutes Jahr” - so könnte man die Tradition des Krapfenbettelns in Südtirol wohl beschreiben

Das Pfunderer Tal, ein Nebental des Pustertales, ist nicht nur für seine Ursprünglichkeit bekannt, auch Traditionen sind hier noch tief verwurzelt. Einer der Bräuche rund um Allerheiligen und Allerseelen ist das Krapfenbetteln: Wo andernorts Halloween gefeiert wird, ziehen in Pfunders maskierte Burschen von Hof zu Hof, um Roggenkrapfen von den Bäuerinnen zu erbetteln.

Das Krapfenbetteln fand traditionell am Vorabend von Allerheiligen statt. Da aber die jungen Leute oft bis in die frühen Morgenstunden des hohen Festtages umherzogen, wurde es vor einigen Jahrzehnten auf den Pfunderer Kirchtag, den 11. November, gelegt. Die Gruppe zieht dann von Haus zu Haus, um einen Spruch aufzusagen und Krapfen zu “erbetteln”. Und warum Krapfen? Die Teigwaren gelten als altes Kult- und Weihegebäck, denn wo die “Krapfenbettler” waren, soll es dem Glauben nach ein ertragreiches Jahr geben. Häufig wurden die Krapfen früher auch auf die Gräber gelegt oder an die Armen im Dorf verteilt.

Auch in anderen Gegenden Südtirols ist das Krapfenbetteln noch verbreitet, darunter z.B. im Ultental und im Ahrntal: Dort zieht beim “Pitschele-Singen” eine Gruppe von Männern an den neun Abenden zwischen Allerseelen und Martini von Haus zu Haus und singt Arme-Seelen-Lieder. Als Dank erhalten die Teilnehmer selbstgemachte Krapfen oder frisches Bauernbrot.

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