Wenn unten im Tal es noch die schönen Altweibersommertage gibt, liegt auf Südtirols Bergspitzen schon Schnee. Ideale Bedingungen kurz vor der Traubenernte. Die Weinbauern sind schon sehr früh in den Hängen oberhalb des Kalterer Sees um die Weimer - so heissen die Trauben auf Südtirolerisch - zu “wimmen”.
Die oft zitierte alpin mediterrane Landschaft im Meraner Raum wird im Herbst von einer ganz besonderen Atmosphäre umhüllt. Tiefe Nebel morgens im Tal, klare Luft und vor allem besondere Bräuche lauern an unterschiedlichsten Ecken. Wir haben der „Törggele”-Tradition auf den Zahn gefühlt bzw. sie in Form der gebratenen Kastanien zwischen die Zähne bekommen, haben einem Bauern über die Schulter geschaut bei der Ausübung eines alten Handwerks und haben selbst Hand angelegt beim sog. „Wimmen”, bei der Weinlese.
Die eigentliche Arbeit im Weinberg leistet die Natur. Aber ohne tatkräftige Mithilfe der Winzer und ihrer Helfer würden wir wohl kaum jedes Jahr Südtiroler Wein in der gewohnten Qualität bekommen. Wir haben einen Weinbauern aus Margreid im Südtiroler Unterland ein Jahr lang bei seinen Arbeiten auf dem Feld und im Keller begleitet.
Qualität ist im Weinberg sehr wichtig und dazu gehört auch die entsprechende Pflege der Reben. Je nach Reife werden die Trauben in Südtirol von Anfang September bis Mitte Oktober gewimmt. Die Trauben sollten so schnell wie möglich, noch in der trockenen Zeit, unter Dach und Fach gebracht werden, da sonst die Früchte faulen und der Zuckergehalt sinken würde.
Diese Traubenlese erfolgt vorwiegend noch manuell, d.h. die reifen Trauben, im Dialekt “Weimer” genannt, werden von Hand abgeschnitten und können so auch selektiert werden. Für Qualitätsweine werden nur die sehr reifen Trauben verwendet.
Sobald dann die “Weimer” von der Rebe in die Kellereien gebracht worden sind, beginnt die Arbeit der Kellermeister: Die Trauben werden gepresst und in großen Fässern (Barique) gelagert.
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