Im Zentrum des Nationalparks Stilfserjoch und inmitten des Ortlergebiets liegen die bekannten Bergdörfer Sulden und Trafoi
König Ortler ist die höchste Erhebung Südtirols. Zusammen mit der Ortler-Cevedale-Gruppe und ihren fast 4.000 Meter hohen Gipfeln bildet er eine eindrucksvolle Naturlandschaft. Vor fast einem Jahrhundert erklärte der italienische König die Fläche zum Nationalpark Stilfserjoch. Dieses geschützte Gebiet, das sich von Südtirol bis in die Lombardei erstreckt, lässt sich in fünf Besucherzentren auch im Tal erleben.
Eines davon befindet sich in Trafoi und ist dem Leben im hochalpinen Raum gewidmet. Dort, wo die extremen klimatischen Bedingungen des Hochgebirges Tiere und Pflanzen zu Überlebensstrategien zwingen, sind Steinbock, Hermelin, Schneehase und Bartgeier beheimatet und gedeihen Edelweiß und Arnika. Inmitten dieses geschützten Gebietes erstrecken sich die Häuser von Stilfs Dorf den Hang hinauf.
Wie ein Adlernest thronen sie am sonnigen Berg, von dem einst Knappen starteten, um am Ortler nach Eisenerz zu schürfen. Die paar Häuser unten im Tal sind als Stilfser Brücke bekannt, die Höfe darüber als Stilfs Höfe. Danach geht die Reise weiter ins Tal hinein nach Gomagoi, wo sich die Straße teilt: Eine führt am Bach entlang bis Trafoi und dann in zahlreichen Kehren hinauf auf den höchsten Gebirgspass Italiens und den zweithöchsten der Alpen - das mächtige Stilfserjoch.
Oben angekommen, breitet sich die felsige Landschaft auf fast 3.000 Meter Seehöhe aus. Der andere Weg führt von Gomagoi hinein ins Suldental, das bei Sulden endet, von wo aus die Seilbahnen starten. Die Landschaft ist eine Offenbarung für jeden Bergfreund und deshalb seit Jahrhunderten ein begehrtes Ziel für Alpinisten. In den letzten Jahren sind es vermehrt Genusswanderer, Mountainbiker und Ruhesuchende, die die Trails und Wege zwischen diesen Bergen nutzen. Dazwischen grasen die Yaks von Reinhold Messner auf den Sommerweiden.
Im Winter kann man im Tal das "Pfluagziachn" oder Pflugziehen in Stilfs miterleben, einen der uralten Fasnachtsbräuche, während in den Bergen die Skipisten öffnen. Das Skigebiet am Stilfser Gletscher ist aktuell noch das größte Sommerskigebiet in den Alpen. Die Pisten von Sulden und Trafoi sind hingegen durch die Skilegende Gustav Thöni bekannt geworden, der hier Skifahren lernte. Diese drei Skigebiete in der Gemeinde Stilfs gehören zum Skiverbund Ortler Skiarena.
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