Jedes Jahr zum Juli-Vollmond tanzen die Hexen am fast 2.000 m hohen Würzjoch oberhalb von St. Martin in Thurn
Bildergallerie: Hexentanz am Würzjoch
Lange Zeit verbreiteten die Hexen in den Bergen und Tälern Angst und Schrecken, wurden verantwortlich gemacht für so manch unheilvolles Unwetter. Auch zahlreiche Wanderer führten sie ins Verderben und den sicheren Tod in den Bergen - so erzählen die alten Geschichten. Rund um den markanten, 2.875 m hohen Peitlerkofel im Naturpark Puez-Geisler tanzen immer noch jedes Jahr im Juli zum Vollmond die Hexen. Sie treffen sich am Würzjoch, einem Gebirgspass in den Dolomiten oberhalb von St. Martin in Thurn im Gadertal. Dort wird der traditionelle Hexensabbat begangen, in diesen modernen Zeiten im Rahmen einer imposanten Veranstaltung.
Hexenmeister begleiten die Zuschauer zu den Hängen des Peitlerkofels, während Bauernsagen erzählt werden, die Hexenfeuer lodern und die Hexen auf den Peitlerwiesen ihre Tänze aufführen. Die Veranstaltung wird von einem Bauernmarkt und Musik sowie alten bäuerlichen Traditionen umrahmt. Auf den Hütten am Würzjoch werden hingegen ladinische und regionale Spezialitäten angeboten. Ein unvergesslicher Sommerabend! Auch in anderen Teilen Südtirols gibt es Plätze, die an die Hexen erinnern: Die Schlernhexen werden nicht nur in Verbindung mit König Laurin erwähnt, sondern hatten unter den vielen unheilbringenden Vertreterinnen auch eine gute Hexe, Martha, die nett zu den Kindern war. Bei Puflatsch auf der Seiser Alm sind hingegen die Steinformationen der Hexenbänke zu finden. Zur Realität: Allein im Gebiet von Völs am Schlern wurden im Mittelalter neun Frauen als Wettermacherinnen und Hexen zum Tode verurteilt.
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