Rund ein Dutzend Schildhöfe im vorderen Passeiertal erzählen dir von längst vergangenen Zeiten und von ihrer Sonderstellung im Tal
Bildergalerie: Schildhöfe in Passeier
"Bäuerliche Anwesen, mit denen bestimmte Rechte und Freiheiten verbunden waren", so werden die Schildhöfe definiert, von denen sich mehrere im Passeiertal befinden. Und wirklich mussten die Schildhofbauern im 13. und 14. Jahrhundert den herrschenden Grafen und Landesherren als Schildknappen dienen. In Kriegszeiten kämpften sie innerhalb der Grenzen Tirols in Gefechten und bei Eroberungszügen, in Friedenszeiten versorgten sie ihren Landesherrn mit Nahrungsmitteln und erlegten Tieren. 1407 zogen Schildhofbauern das letzte Mal in den Krieg.
Ihr Einsatz wurde mit einer Sonderstellung belohnt: Sie erhielten die Möglichkeit, Adelsrechte zu erwerben, durften auch bei Gericht und in der Kirche mit Waffen erscheinen, oder wurden - wie 1317 unter König Heinrich von Böhmen - von ihrer Steuerschuld befreit. Einige dieser Rechte haben sich, ebenso wie rund ein Dutzend dieser Schildhöfe, noch erhalten, wie das Fischereirecht in der Passer und das Paraderecht, also bei festlichen Anlässen Schild und Hellebarde zu tragen.
Die Höfe ähneln eher einem Anwesen: Sie stehen meist auf einem Hügel und sind mit Türmen, Sonnenuhren und Fresken wunderschön geschmückt. Und wie sind sie zu erreichen? Sie können entlang des Passeirer Schildhöfeweges erkundet und von außen besichtigt werden. Der 2,5 Stunden lange Rundweg beginnt beim Schildhof Saltauserhof in Saltaus und führt dich dann zu den anderen (teils bereits verfallenen) Schildhöfen in St. Martin in Passeier und St. Leonhard in Passeier. Sie tragen Namen wie Lanthaler, Kalmbauer (Niederkalbe), Pseirer (Turngut), Gomion.
Kontaktinfos
- Passeirer Schildhöfeweg - 39010/39015 - St. Martin/St. Leonhard in Passeier
- +39 0473 656188
- info@passeiertal.it
Öffnungszeiten
Schildhöfe nur von außen zu besichtigen
Passeirer Schildhöfeweg frei zugänglich
Änderung/Korrektur vorschlagen