In St. Lorenzen bei Bruneck wurde 2011 das Archäologiemuseum Mansio Sebatum eröffnet: Auf 4 Stockwerken erzählt es die Siedlungsgeschichte der gleichnamigen römischen Straßenstation. Der Alltag einer Straßenstation wird dabei ebenso beleuchtet wie der Bestattungskult und die römische Götterwelt. Bei der Realisierung des Museums wurde besonderer Wert auf eine klare Strukturierung der Ausstellung sowie auf die spielerische und interaktive Vermittlung gelegt.

Bereits seit langem wurden in St. Lorenzen Ausgrabungen gemacht, nachdem im 19. Jahrhundert die These des deutschen Historikers Theodor Mommsen bestätigt wurde, dass Sebatum hier liegt und nicht, wie angenommen, im Eisacktal. Sie waren erfolgreich: Reste einer Römerstraße und mörtelgemauerter Häuser, teils mit Fußbodenheizung und Bad, kamen zum Vorschein, auch 84 Brand- und Körperbestattungen vom 1. bis 6. Jahrhundert n. Chr. wurden 2000/2001 im Gräberfeld Pichlwiese freigelegt. Seit kurzem kann zudem das Gürtelblech von Lothen sowie der Goldmünzschatz von Sebatum im Museum bewundert werden. Sebatum war demnach besonders in den ersten drei Jahrhunderten n. Chr. eine wichtige und reiche Straßenstation.

Ein Besuch im Museum kann mit einem anschließenden Spaziergang auf dem Archäologischen Panoramaweg abgerundet werden. Auf dem Weg rund um den Sonnenburger Kopf kommst du an Ausgrabungsstätten aus der Bronze-, Eisen-, Römerzeit und der Spätantike vorbei. Er kann mit dem Sagenweg St. Lorenzen zusammengelegt und dadurch verlängert werden. Die Fundstücke selbst sind alle im Museum Mansio Sebatum untergebracht, aber die 16 Schautafeln erzählen alles Wissenswerte über die Funde und die damalige Zeit. Und wie ist das Museum erreichbar? Es befindet sich beim Tourismusbüro im Dorfzentrum, Parkmöglichkeiten gibt es in der Nähe. Mit dem Bus ist St. Lorenzen von Bruneck aus in 7 Minuten erreichbar (Nr. 401).